Wander-Tour Nr. 1
Auf Teilen des berühmten Malerwegs geht es durch verschwunschene Schluchten, vorbei an alten Burgen, einem See umgeben vom hohen Felsen, und dem wilden Wasser der Polenz hin zu atemberaubenden Aussichten.
Unterwegs kann immer wieder eingekehrt und sogar abgekürzt werden, wenn die Füße müde werden.
Eine ideale Winterwanderung, die aber auch in den restlichen Jahreszeiten atemberaubend schön ist.
Rundwanderweg - ihr kommt wieder am Startpunkt an
Wanderroute: Umgebinde 1657 - Kurort Rathen - Amselgrund - Knotenweg - Hockstein - Polenztal - Hohnstein - Brandstraße - Brand - Schulzengrund - Polenztal - Polenztalweg - Füllhölzelweg - Kurort Rathen – Umgebinde 1657
Anfahrt am besten mit der S-Bahn
ab Bahnhof Krippen/an Kurort Rathen: S-Bahn S1
Dauer ca. 13min, Auskunft unter www.reiseauskunft.bahn.de
Alternativ mit dem Auto: Parkplatz Oberrathen, Elbweg 13-15, 01824 Rathen
Oder mit dem Dampfschiff: Nationalparklinie, ab Anleger Bad Schandau/an Anleger Kurort Rathen, ca. 1h Fahrt, Auskunft unter www.saechsische-dampfschifffahrt.de
Schwierigkeiten: Diese Wanderung ist eine mittelschwere Tour mit leichten Steigungen, Treppen/Stiegen und evtl. bei Tiefschnee schwierig. Die Tour ist nicht für Kinderwagen geeignet.
Länge: 14,8 km (Abkürzung möglich auf ca. 10km - Nach der Hocksteinaussicht und dem Abstieg in das Polenztal lauft ihr nicht durch den Schindergraben weiter nach Hohnstein, sondern folgt vor dem Einstieg in den Schindergraben dem Polenztal flussabwärts bis ihr nach ca. 30min auf die rote Markierung folgt. Dann rechts hoch und zurück nach Rathen)
Dauer: ca. 5h (mit Abkürzung 3,5h)
Einkehrmöglichkeiten:
Gasthaus Polenztal
Cosis Laden Bistro am Markt in Hohnstein
Brand-Baude
Forellenräucherei Rathen
Los geht es ab Krippen entweder mit der S-Bahn (schnellste Option) oder per PKW, Fahrrad (Elbradweg) oder Raddampfer (gemächliche aber sehr sehr schöne Anfahrt). Ab Oberrathen geht es mit der kleinen Fähre über die Elbe. Am besten gleich ein Rückfahrtticket lösen, dann wird es günstiger.
Die Fähre in Rathen ist etwas ganz besonderes: Als Gierseilfähre nutzt sie die Strömung des Flusses und funktioniert ganz ohne Motor. Die Fähre hängt an einem langen Drahtseil, das am Flussufer verankert ist. Die Fähre kann über das Seil den Anstellwinkel zum Strom verändern und der Druck des anströmenden Wassers drängt sie an das jeweilige Ufer. Das Einstellen der Seilenden geschieht heute mit Motorkraft, ansonsten benötigt die Fähre keinen Motor. Das ist mal nachhaltig geschifft!
In Niederrathen geht es am Grünbach entlang bis es nach wenigen Meter links ab in den Amselgrund geht. Auf diesem Weg kommt man auch an der Forellenräucherei vorbei – aber den Schmaus kann man sich auch für den Rückweg aufheben.
In der Nähe liegt der Eingang zur Felsenbühne Rathen. Die 1934 erbaute schönste Naturbühne Sachsens mit über 2000 Plätzen befindet sich links im Wehlgrund. Am Eingang zur Felsenbühne vorbei geht weiter entlang des Amselgrunds bis zum Amselsee. Der von Rathewalde herunter kommende Grünbach wird hier zu einem 600 m langen Stausee mit zu mietenden Ruderbooten gespeichert. Er wird umrahmt von einer ganz besonderen Felsenlandschaft: der Lokomotive, dem Talwächter, dem Mönch und dem Gansfelsen.
Wir laufen schon seit einigen Metern auf einem grün markierten Wanderweg, dem wir hinter dem Amselsee weiter nach rechts in die ersten Meter des Höllgrunds folgen. Auf dem Pionierweg geht es ansteigend weiter bis wir auf dem Knotenweg kommen, dem wir auf der grünen Markierung über eine asphaltierte Straße (Ziegenrückenstraße) und einem Parkplatz folgen.
Das besondere an der Ziegenrückenstraße erkennt man hier noch nicht – aber wir werden sie später noch sehr spektakulär queren. Der Ziegenrücken ist ein schmales, rückenartiges Sandsteinmassiv das den Rathener Felsenkessel vom tief eingeschnittenen Polenztal trennt. Darauf verläuft die Straße vom Hockstein nach Waltersdorf. Sie wurde 1812/13 von Napoleon ausgebaut, um eine Verbindung von Stolpen nach Königstein zu schaffen.
Nach der Straßenüberquerung geht weit auf der grünen Markierung bis zur Weggabelung, an der wir dem blauen Strich Richtung Hockstein folgen.
Hocksteinaussicht: Die 291 m hohe Hocksteinaussicht bietet ein tollen Blick auf die Burg Hohnstein. Auf dem Plateau sind Zeitzeugen einer mittelalterlichen Wehranlage zu erkennen. An der unteren Aussicht ein kleines Mühle Spiel in den Sandstein geschlagen ist, dass selbst Wilhelm Leberecht Götzinger, einer der wichtigsten Reiseführer der Sächsischen Schweiz, schon um 1800 erwähnte.
Der Abstieg ins Polenztal erfolgt über die legendäre Wolfsschlucht.
Das Polenztal ist ein Wildbachtal mit einem Eigenklima. Im Sommer ist es kühler und im Winter wärmer als seine Umgebung. Das hat auch Auswirkung auf Fora und Fauna. Auf der Talsohle sind Tier- und Pflanzenarten der Gebirgsstufe zu finden, auf den höher liegenden Felsenriffen dagegen Vertreter des Hügellandes. Das Polenztal erstreckt sich von Polenz kommend im oberen Teil über die berühmten Märzenbecherwiesen, über 12 km bis zum Zusammenfluss mit der Sebnitz zum Lachsbach bei Porschdorf. Die Besonderheit liegt in den gewaltigen Talausschnitten bis fast 200 Höhenmeter.
Wir folgen der blauen Markierung, die uns über die Polenz in den Schindergraben führt. Hier wird’s romantisch, wild, märchenhaft und man hört die Querkse husten. Der Gänsehautmoment kommt, wenn plötzlich die Burgfestung über einem auftaucht.
Der Schindergraben führt am unteren Rand des Bärengartens vorbei bis zur Burg Hohenstein. Der Schinder (Abdecker) lebte in einem Haus oberhalb der Schlucht und hatte totes und krankes Vieh zu entsorgen. Er war auch für die Pflege und Fütterung der Bären verantwortlich.
Tipp: Kurz vor Erreichen der Stadt Hohnstein, könnt ihr euch rechts einen kleinen Abstecher zur Grautschgrotte erlauben (grüne Markierung). Sehr zu empfehlen!
Es geht weiter auf der blauen Markierung bis in das Herz von Hohnstein! Genehmigt euch ein Eis auf dem Marktplatz und einen kurzen Besuch in der Burg Hohenstein. Die ereignisreiche Geschichte der Burg lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Anlage war Schutzwall, Jagdschloss, Amtssitz und Jugendherberge. Aber es gab auch düstere Zeiten der Burggeschichte als Gefängnis und Schutzhaftlager.
Ihr folgt der Ausschilderung zum Brand (Blaue Markierung). Der Weg ist seeehr gemächlich und zur Hauptsaison könnte man die 3 km vom Parkplatz bis zur Brand-Baude auch mit einer Pferdekutsche fahren.
Kurz vor der Brand Baude geht rechts der Schulzengrund ab (Rote Markierung). Den Einstieg merken wir uns und genießen aber am Brand erstmal die tolle Aussicht und leckere Verpflegung.
Der Brand liegt 170 m über der Polenz, sein Name leitet sich von einem früheren Brand an dieser Stelle ab. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts in den Malerweg eingebunden, wurde 1835 hier eine kleine Hütte errichtet, in der den „Schweizbesuchern“, die mit Bergführern oder in „Sänften“ getragen dorthin gelangten, Erfrischungen angeboten wurden.
Nach ausreichendem Genuss geht’s zurück zum Einstieg in den Schulzengrund und dann hinab in das Polenztal. Wir bleiben auf der roten Markierung, überqueren die Polenz und steigen auf der anderen Seite wieder in Höhe bis zum Ziegenrücken.
Einmal noch über den Ziegenrücken und dann biegen wir in den Füllhölzelweg mit der roten Markierung ein. Und von hieran geht es nun nur noch bergab und nach wenigen Minuten ist man wieder in Rathen.
Tipp: Denkt an die leckere geräucherte Forelle im Amselgrund. Dafür müsst ihr in Rathen nur vor dem Dorfladen rechts in den Amselgrund und dann immer der Nase nach.
Noch einmal über die Elbe mit der Gierseilfähre setzen und dann zurück in das Verkehrsmittel eurer Wahl (S-Bahn bis nach Krippen), auf den Dampfer (bis nach Bad Schandau), aufs Rad (bis heme) oder ins Auto und dann aber Füße hoch oder ab in die Sauna!
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